Historie

Geschichte des Theaters

 

Die Niederdeutsche Bühne Neumünster (NBN) wurde im Jahr 1923 von Herrn Rudolf Weißmann – der bis zum Jahr 1928 als Bühnenleiter fungierte – gegründet. Der Schulleiter Lothar Heinz übernahm 1960 – nachdem Herr Wilhelm Wetzig dieses Amt von 1928 bis 1960 inne hatte – die Leitung der Niederdeutschen Bühne Neumünster. Dem langjährigen Engagement von Lothar Heinz ist es zu verdanken, dass die Bühne zu dem geworden ist, was sie heute ist: eines der qualitativ besten Amateurtheater im niederdeutschen Sprachbereich. Die Nachfolge von Lothar Heinz trat im Mai 2004 Jörgen Oerter an. Gemeinsam mit seinem Leitungsteam machte er es sich zur Aufgabe, den Besuchern auch zukünftig nicht nur gutes Theater zu zeigen, sondern die Leistungskraft der NBN weiterhin zu verbessern und damit den Bestand und die Bedeutung der Niederdeutschen Bühne Neumünster für die Zukunft zu sichern. 

Von 2014 bis 2018 leitete Dieter Milkereit zusammen mit seinem Stellvertreter Frank Juds die Bühne, bevor er im Frühjahr 2018 das Amt des Bühnenleiters an Niels Münz übergab. Seit 2022 besteht die Bühnenleitung aus einem fünfköpfigen Vorstand bestehend aus Niels Münz (Bühnenleiter), Dieter Milkereit (Stellvertretender Bühnenleiter), Norbert Spilok (Finanzen), Anneke Schröder-Dijkstra (Beisitzerin und Kartenmanagement) und Susanne Reimers (Beisitzerin und Jugendbeauftragte). 

Als Mitglied des Niederdeutschen Bühnenbundes Schleswig-Holstein e.V. und ihrer eigenen Satzung entsprechend, ist der Zweck der NBN der Erhalt, die Pflege und die Förderung der niederdeutschen Sprache. Die Niederdeutsche Bühne Neumünster ist als gemeinnützig anerkannt. Bereits im Jahr 1998 wurde sie für ihr Wirken um den Erhalt der Niederdeutschen Sprache und für ihr anspruchsvolles Theaterprogramm mit dem Kulturpreis der Stadt Kappeln ausgezeichnet. Seit vielen Jahren verpflichtet die NBN neben bühneneigenen auch professionelle Regisseur*innen und verbessert damit kontinuierlich die Qualität ihres Theaterspiels. Weiterhin hat es sich die NBN zur Aufgabe gemacht, neben Komödien, Schwänken und Boulevardstücken auch zeitkritische, moderne und klassische Stücke in den Spielplan aufzunehmen. 

 „Afschaben“ (1985), „Jagdball“ (1995), „Barfoot bet an`n Hals“ (2008), „Romeo und Julia“ „Unvermoden Besöök“ (beides in der Spielzeit 2009/10) oder „My fair Lady“ (2017): All diese 

Stücke befinden sich in einer jahrelangen Tradition, die im Jahr 1961 mit der Inszenierung „Driewsand“ von Ivo Braak ihren Anfang genommen hat. Der Niederdeutschen Bühne Neumünster gehören derzeit rd. 90 Mitglieder an, von denen ca. 40 Mitglieder im laufenden Spielbetrieb als Darsteller/ innen eingesetzt werden. Die weiteren Bühnenmitglieder finden ihren Einsatz als Inspizienten, Souffleusen, Techniker, im Bühnenbau oder in weiteren theaterbezogenen Aufgabenbereichen. 

Seit 1999 verfügt die NBN über eine eigene Spielstätte: das Studio-Theater in der Klosterstraße 12 in Neumünster mit 149 Plätzen. In diesen Räumlichkeiten einer ehemaligen Produktionsstätte der Textilfachschule Neumünster befinden sich zusätzlich eine Probenbühne, eine Holzwerkstatt, ein Malersaal und ein Möbel- und Requisitenfundus. Bereits seit dem Jahr 1982 werden die Räumlichkeiten – wenn auch unter völlig anderen Bedingungen- für Bühnenzwecke genutzt. Aber auch die Sonderveranstaltungen und Lesungen im Studio-Theater haben regelmäßig eine sehr hohe Zuschauerzahl. Das Studio-Theater wird auch an Veranstalter, wie z.B. an das Kulturbüro der Stadt Neumünster (Kunst-Flecken, Kultur mit Biss) und an andere Theaterschaffende für (Theater-) Veranstaltungen vermietet. Pro Spielzeit werden sieben eigene Inszenierungen inklusive eines Märchenstücks zur Weihnachtszeit in den Spielplan aufgenommen, was für eine Bühne dieser Größenordnung in jeder Saison erneut eine Herausforderung darstellt: Durchschnittlich alle vier Wochen erfolgt eine Premiere. Es befinden sich zeitweilig bis zu drei Ensembles gleichzeitig in der Probenarbeit. Neben den Vorstellungen in Neumünster werden die Stücke der NBN an vielen Veranstaltungsorten in Schleswig-Holstein aufgeführt. Zusätzlich zu dem Spielort Neumünster wird u.a. in den Städten Kiel, Eckernförde, Kronshagen, Itzehoe, Ahrensburg, Süsel, Lensahn, Molfsee und Bordesholm gespielt. 

 

Rechts ist der langjährige Bühnenleiter
Lothar Heinz in Aktion zu sehen.

„Dat Inserat“ von Renate Delfs, Spzt. 1974/75; vl. Rolf Krauß, Uschi Schacht, Reinhold Meyer, Gisela Schusdziarra, Hans Münz, Inge Lukat, Klaus Reumann, Uschi Hein

Ella Baudrexel in Aktion

Fotos: Walter Erben/Archiv: M. Krebs